l begeistert waren, zeigten sich andere etwas enttäuscht.
Zunächst sah es so aus, als ob die Aldi-Eröffnung nur wenige interessieren würde. Kaum waren die Pforten offen, änderte sich dies aber schlagartig. Die 120 Gratis-Parkplätze füllten sich im Nu, und die Leute strömten in Scharen ins Geschäft. Gleich beim Eingang wurden sie von einem aufgestellten Trio willkommen geheissen. Aldi liess sich am Eröffnungstag nicht lumpen. Beim Hinausgehen wurden alle Kundinnen und Kunden mit einem kleinen Präsent beschenkt.
Unterschiedliche ReaktionenDie Reaktionen nach dem ersten Augenschein fielen zum Teil ganz unterschiedlich aus. Hell begeistert von der neuen Einkaufsmöglichkeit zeigte sich Josef Muheim, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu Aldi wohnt. Meinte er doch: «Das ist der schönste Laden in ganz Altdorf. Mir gefällt er super gut.» Ganz ähnlich äusserte sich auch Theresia Gamma: «Der Laden ist gross und übersichtlich. Mein erster Eindruck ist ausgezeichnet. Ich werde bestimmt regelmässig hier einkaufen gehen.» Es gab aber durchaus auch andere Stimmen, so zum Beispiel von Peter Müller: «Die Waren sind alle ungewöhnlich hoch aufgeschichtet. Man fühlt sich dazwischen fast ein wenig eingeengt. Die Optik des Ladens gefällt mir nicht. Zudem bevorzuge ich eher Markenprodukte. Diese findet man hier kaum.» Toni Gisler bemängelte die seiner Ansicht nach zu wenig vorhandene Übersichtlichkeit, ansonsten zog er ein mehrheitlich positives Fazit: «Bei den Frischprodukten ist der Preisunterschied zur Konkurrenz kleiner als erwartet. Der Rest ist meist deutlich günstiger. Ich kenne Aldi bereits von Deutschland her. Der neue Laden entspricht ziemlich genau meinen Erwartungen.»
Vor allem EigenmarkenDas Sortiment von Aldi Suisse besteht aus 700 Produkten des täglichen Bedarfs, wobei die speziell für die Schweizer Kundschaft zusammengestellte Produktpalette vor allem Eigenmarken umfasst. Schnell verderbliche Esswaren wie Brot, Gemüse und Früchte werden täglich angeliefert. Aldi verzichtet bewusst darauf, vom gleichen Produkt diverse Varianten anzubieten. Dadurch können Kosten gespart werden, was sich letztlich positiv auf die Preisgestaltung auswirkt. Bio-Produkte findet man auf der rund 900 Quadratmeter grossen Verkaufsfläche nur ganz vereinzelt. Sobald sich das Kaufverhalten mehr in Richtung Bio verschieben sollte, will Aldi entsprechend reagieren und das Angebot in diesem Bereich ausbauen.
Standardisierung als zentrales KriteriumAldi Suisse operiert hauptsächlich mit Kartons und Paletten. Verkaufsregale gibt es im Verglich zu anderen Läden nur relativ wenige. Dadurch kann bei der Logistik, die bei Aldi grundsätzlich nach standardisierten Vorgaben abläuft, Geld gespart werden. Überhaupt ist bei Aldi Standardisierung ein ganz wichtiges Kriterium. Das beginnt schon beim Bau der einzelnen Filialen, die abgesehen von der Platzierung des Eingangs, einander fast gleichen wie ein Ei dem anderen. Stolz sind die Verantwortlichen auf das Kassensystem, das exklusiv für Aldi Suisse entwickelt worden ist. Es soll einen deutlich schnelleren Ablauf gewährleisten als bei der Konkurrenz.
«Kleine Preise - grosse Qualität»«Kleine Preise und grosse Qualität - das ist unsere Maxime», betonte Aldi-Suisse-Sprecher Sven Bratke an der Medienkonferenz am Tag vor der Eröffnung der Filiale Altdorf. «Um dies zu unterstreichen, gewähren wir auf alle Sortimentsprodukte eine umfassende Geld-zurück-Garantie.» Konkret heisst dies: sollte ein Kunde - aus welchem Grund auch immer - mit der gekauften Ware nicht zufrieden sein, erhält er gemäss Sven Bratke sein Geld in der nächst gelegenen Filiale schnell und diskussionslos zurück. Auch auf die wöchentlich wechselnden Spezialangebote gewährt Aldi umfassende Garantien, beispielsweise drei Jahre auf technische Geräte.
«No comment» zu den UmsatzzielenDie Aldi-Belegschaft in Altdorf umfasst in der hektischen Startphase rund zwei Dutzend Mitarbeitende, wobei ein Teil davon Teilzeit arbeitet. Rekrutiert wurde das Team aus der näheren und weiteren Umgebung. Später soll sich die Belegschaft, je nach Ansturm, bei etwa einem Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einpendeln. Geleitet wird die Filiale im Urner Hauptort von Marco Johner. Zu den Umsatzzielen wollte Sven Bratke keine Angaben machen. Aldi gebe grundsätzlich keine Zahlen bekannt. Das gehöre zur Tradition respektive zu den Grundsätzen der Discount-Kette, lautete seine Begründung. In den nächsten Monaten und Jahren will Aldi weitere Filialen überall in der Schweiz eröffnen. Verschiedene stehen bereits im Bau. An zahlreichen anderen Standorten bestehen konkrete Projekte, unter anderem auch in Seewen und Siebnen.
Urs Hanhart