«Das Recht und die Pflicht, die Meinung kundzutun»

An der konstituierenden Versammlung des Grossen Landeskirchenrates wurden das Büro neu bestellt und die Räte vereidigt.
26.06.2009
Der Grosse Landeskirchenrat traf sich am 24. Juni in Altdorf zu seiner konstituierenden Versammlung. In den 23 Urner Kirchgemeinden wurden an den vergangenen Wahlen insgesamt zwölf Personen neu in den Grossen Landeskirchenrat gewählt: Antoinette Arnold-Gisler, Altdorf, Erika Dittli-Bissig, Attinghausen, Vreni Arnold-Gisler, Erstfeld, Gunthard Orglmeister, Flüelen, Reinhard Walker, Gurtnellen Wiler, Pia Infanger-Wyrsch, Isenthal, Herbert Simmen, Realp, Paul Gisler-Schürch, Schattdorf, Josef Brücker, Seedorf, Sabrina Tresch, Silenen, Hermann Epp, Silenen und Brigitte Gisler-Arnold, Unterschächen.

Hans Stadler, Präsident des Kleinen Landeskirchenrates, leitete die Versammlung, bis das neue Büro bestellt war. Er bedankte sich bei allen für die Bereitschaft, sich in den nächsten vier Jahren für die Landeskirche zu engagieren.

Neuer Präsident, neuer Vizepräsident

Sämtliche Kandidaten wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt. Nach vier Jahren als Vizepräsident wurde Hans Gnos, Bristen, zum neuen Präsidenten des Grossen Landeskirchenrates erkoren. Neuer Vizepräsident ist Hans Gisler, Attinghausen, und als Stimmenzählerin wurde Martha Bless, Schattdorf, bestätigt.

Präsident der Finanzkommission ist Erwin Inderbitzin, Altdorf, Vizepräsident Paul Bennet, Andermatt, und als Mitglieder amten Karl Gisler, Bürglen, Vreny Gisler, Spiringen und Thomas Furger, Erstfeld.

Neuer Präsident erwartet offene Gesprächskultur

Hans Gnos, der neu gewählte Präsident des Grossen Landeskirchenrates, bedankte sich herzlich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Der Auftrag des Rates sei es, die 23 Kirchgemeinden aber auch die römisch-katholischen Gläubigen zu vertreten.

Es stünden grosse Aufgaben an. Beispielsweise gelte es auch in Zukunft, schwierige Finanzentscheide zu treffen. Auch müsse die Frage diskutiert werden, wie viele Kirchgemeinden die Landeskirche künftig brauche. «Ich erwarte eine offene Gesprächskultur und auch Wertschätzung gegenüber anderen Meinungen», liess der Präsident verlauten. - Weiter seien auch die Beziehungen zu anderen christlichen Religionsgemeinschaften in Uri weiterhin zu pflegen.

«Wir wollen das Verbindende und nicht die Unterschiede ins Zentrum stellen», so Hans Gnos. Auch bei nicht christlichen Gemeinschaften im Kanton Uri gelte es, auf die Menschen mit Demut, Respekt und Achtung zuzugehen. Damit könne man einen Beitrag zur Integration dieser Leute in die Gesellschaft leisten.

Auftreten statt austreten

Die Vereidigung des Grossen Landeskirchenrates fand in der St.-Anna-Kapelle in Altdorf statt. Dekan Bruno Werder dankte den Kirchenräten, dass sie bereit sind, die Kirche mitzugestalten. Das Kirchenrecht besage, dass die Gläubigen nicht nur das Recht, sondern die Pflicht hätten, ihre Meinung kundzutun. «Nicht schweigen! Auftreten statt austreten. Das haben Sie sich zur Aufgabe gemacht», sagte Bruno Werder.

Markus Arnold


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