David Steimer präsidiert den Verband des Urner Staats- und Gemeindepersonals

David Steimer heisst der neue Präsident des Verbandes des Urner Staats- und Gemeindepersonals (VUSG). Der Altdorfer wurde an der 56. ordentlichen Generalversammlung am 3. November im Restaurant Sternen in Schattdorf zum Nachfolger von Peter Horat gewählt. Neuer Vertreter der ...
07.11.2000
ng der Urner Mittelschule (LUM) im Vorstand ist Edi Kuster. Er ersetzt den verstorbenen Hanspeter Kümin. An der GV wurde die Forderung nach dem vollen Teuerungsausgleich nochmals bekräftigt. Zum Schluss referierte Regierungsrätin Gabi Huber über das neue Personalreglement.

Der Vorstand erledigte die anstehenden Arbeiten in sechs Sitzungen, zwei weniger als im vergangenen Jahr. «Das Jahr war geprägt von der Mitarbeit bei der Umsetzung der neuen Personalverordnung», so Präsident Peter Horat rückblickend. «Stark beschäftigt hat uns in diesem Zusammenhang auch die Überführung von der alten in die neue Lohntabelle.» Das zweite wichtige Thema, das für den Vorstand einiges an Arbeit mit sich gebracht habe, sei die Ausarbeitung einer Stellungnahme zum Entwurf für ein neues Personalreglement gewesen.

Beurteilung auch von unten nach oben

Die neue Personalverordnung wurde vom Landrat in der letztjährigen Dezembersession ohne grosse Änderungen verabschiedet. Gemäss Beschluss des Regierungsrates wird die Verordnung auf den 1. Januar 2001 in Kraft treten. Eine Arbeitsgruppe hat die Vorbereitungsarbeiten für das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitergespräch (MAG) abgeschlossen. Nun gilt es, das Instrument MAG in der Verwaltung umzusetzen. Peter Horat dazu: «Von Seite des Verbandes drängen wir darauf, dass nicht nur die Beurteilenden' sondern auch die Beurteilten' Gelegenheit für eine Weiterbildung erhalten. Persönlich bin ich der Meinung, dass es nicht nur eine Beurteilung von oben nach unten, sondern auch in der umgekehrten Richtung braucht.»

Drohende Demotivierung

Im Mai dieses Jahres fand eine Besprechung mit der Regierungsrätlichen Personalkommission statt. Zu den zentralen Themen gehörte die Überführung der alten in die neue Lohntabelle. Peter Horat: «Wir konnten eine Verbesserung der Überführung der heutigen Stufen 6.2, 7.2 und 8.2 erreichen. Weiter haben wir darauf hingewiesen, dass jene zirka 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche sich heute in der Stufe 11 befinden, eine wesentliche Lohneinbusse erfahren.» Dies könne sich sehr demotivierend auf die Arbeit auswirken, warnte der Präsident. Es sei sehr wichtig, dass sich die vorgesetzten Personen dieser Tatsache bewusst sein, wenn allfällige Lohngesuche an sie herangetragen würden.

Erfolgreich interveniert

Ende Januar 2000 eröffnete die Direktion des Innern (DI) die Vernehmlassung zu einem neuen Personalreglement. Obwohl der Staatspersonalverband forderte miteinbezogen zu werden, arbeitete die DI den Entwurf zusammen mit dem Rechtsdienst im Alleingang aus. Das Ergebnis war denn aus Sicht des Personals auch prompt unbefriedigend. Die Vorstände des VUSG, des Verbandes der Polizeibeamten und des Vereins der Gemeindeschreiber und Zivilschutzbeamten beschlossen deshalb, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Entwurfs für eine Vernehmlassungsantwort einzusetzen. Die Vernehmlassung zeigte Wirkung. Die Finanzdirektion setzte eine Arbeitsgruppe ein mit dem Auftrag, den ersten Entwurf auf Grund der Vernehmlassungsantworten materiell zu überarbeiten. Ende September wurde eine stark überarbeitete Version des Reglements in eine kurze Vernehmlassung gegeben. «Wir dürfen feststellen, dass wesentliche Punkte, welche wir gefordert hatten, in der zweiten Fassung berücksichtigt wurden», hielt Peter Horat erfreut fest.

Voller Teuerungsausgleich gefordert

Bei der kürzlichen Herbstaussprache mit der Regierungsrätlichen Personalkommission wurde nebst der Überführung in die neue Lohntabelle und dem Personalreglement auch der Teuerungsausgleich aufs Tapet gebracht. «Unsere Forderung ist klar», betonte Peter Horat, «angesichts der Tatsache, dass der Kanton in den vergangenen Jahren beim Personal wesentliche Einsparungen vorgenommen hat, und angesichts der Tatsache, dass sich auf Grund des Altersaufbaus beim Personal mit der neuen Lohntabelle im Laufe der nächsten Jahre weitere wesentliche Einsparungen ergeben, fordern wir für das Jahr 2001 den vollen Teuerungsausgleich.» Der Hinweis darauf, dass das Lohnprozent wegfalle und das Personal somit wieder 1 Prozent mehr Lohn erhalte, könne man als Argument nicht akzeptieren. Der VUSG hat seine Haltung in Form eines öffentlichen Briefes an die Regierungsrätliche Personalkommission im Vorfeld es Gesprächs öffentlich gemacht. Den diesbezüglichen Entscheid fällt der Regierungsrat im Dezember, nachdem die Teuerung vom November bekannt ist.

Neuer Präsident

David Steimer wurde - genau gleich wie sein Vorgänger Peter Horat vor fünf Jahren -- auf Anhieb als Präsident in den Vorstand gewählt. Von den bisherigen Vorstandsmitgliedern wollte niemand den Vorsitz übernehmen. David Steimer ist Jurist und seit 1998 als Grundbuchverwalter Stellvertreter tätig. Edi Kuster ersetzt als Vertreter der Lehrervereinigung der Urner Mittelschulen (LUM) den verstorbenen Hanspeter Kümin. In globo bestätigt wurden Norbert Cathomas, Amt für Umweltschutz, Kurt Gamma als Vertreter des Verbandes der Polizeibeamten, und Susanne Gisler, Direktionssekretariat der Bildung- und Kulturdirektion. Die Interessen des VUSG in der neu geschaffenen Kommission für Personalfragen werden Susanne Gisler und Norbert Cathomas wahrnehmen. Diese insgesamt acht Mitglieder zählende Kommission berät den Regierungsrat in wichtigen Personalangelegenheiten, erörtert Grundsätze für die Personalpolitik und prüft wichtige Personal- sowie Organisationsgeschäfte und unterbreitet Vorschläge.

Neues Kollektivmitglied

Im vergangenen Vereinsjahr sind 25 Mitglieder aus dem Verband ausgetreten und 19 Personen neu eingetreten. Neu hinzugekommen ist als Kollektivmitglied der Verein der Gemeindeschreiber und Zivilstandsbeamten Uri. Der VUSG zählt zur Zeit 546 Mitglieder und drei Kollektivmitglieder, den Verband der Polizeibeamten Uri mit 85, die Lehrervereinigung der Mittelschule mit 55 und neu den Verein der Gemeindeschreiber und Zivilstandsbeamten Uri mit 77 Mitgliedern. Die Rechnung 2000 des VUSG weist Mehreinnahmen von 1`100 Franken aus. Budgetiert gewesen war ein Mehrertrag von 1`800 Franken. Das Verbandsvermögen erhöhte sich auf rund 16`400 Franken. Für 2001 ist ein Einnahmenüberschuss von 1`500 Franken veranschlagt.

Fazit von Peter Horat

Nach fünfjähriger Amtszeit demissionierte Peter Horat als Präsident des VUSG. «Für mich persönlich war es eine sehr arbeitsintensive, aber auch interessante Zeit», meinte er rückblickend. Lust und Frust seien machmal sehr eng beisammen gelegen. «Die Zeit war geprägt durch die schlechte Finanzlage des Kantons und damit einer harten Zeit für die Verhandlungen mit der Regierung», so Peter Horat und weiter: «Ich habe dabei versucht, den Grundsatz der Sozialpartnerschaft ernst zu nehmen, konstruktiv an Lösungen mitzuarbeiten und so die Interessen unserer Mitglieder als Gesamtes zu vertreten.» Dass dabei nicht alles so herausgekommen sei, wie er es sich gewünscht habe, liege schon fast in der Natur der Sache. Abschliessend dankte Horat allen Kolleginnen und Kollegen, die sich in Kommissionen und Arbeitsgruppen für den Verband eingesetzt haben. Einen speziellen Dank entrichtete er seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen für ihr grosses Engagement und die gute Zusammenarbeit.

Regierungsrätin Gabi Huber äusserte sich zum neuen Personalreglement. Dieses wird am 1. Januar 2001 wirksam mit Ausnahme der Bestimmung über die Mitarbeitergespräche. In diesem Bereich gelte es zunächst, noch seriös zu schulen, erklärte Gabi Huber die einjährige Verzögerung. Abschliessend warb die Finanzdirektorin um Verständnis für notwendig Sparmassnahmen und spornte gleichzeitig zu aktiver und motivierter Mitarbeit an.

Urs Hanhart


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