es SC Haldi eine Klasse für sich. Trotz Ferienbeginn und ungünstiger Witterung verzeichnete die vom VMC Silenen wie gewohnt tadellos organisierte Veranstaltung eine beachtliche Beteiligung.
Die in 55 Teams im Einsatz stehenden rund 200 Sportlerinnen und Sportler hatten mit denkbar ungemütlichen Bedingungen zu kämpfen. Während des ganzen Wettkampfes regnete es - zwischendurch sogar wie aus Kübeln. Vor allem das Aufwärmen wurde dadurch enorm erschwert, zumal auch die Temperaturen alles andere als sommerliche Werte erreichten. Etliche Athletinnen und Athleten zogen sich sogar lange Hosen über, was allerdings auch nur vorübergehend etwas brachte. Waren diese einmal vollgesogen, mussten die Aktiven nur noch mehr unnötigen Ballast mit sich herumschleppen. Die Wärmewirkung war dann ohnehin längst futsch.
VMC Silenen mit Start nach MassAuf dem 5,2 Kilometer langen und 264 Meter Höhenunterschied aufweisenden Startabschnitt Brügg-Spiringen gab sich der beim VMC Silenen kurzfristig für Bruno Küttel ins Team gekommene Radprofi Markus Zberg keine Blösse. Der «Rabobank»-Crack fuhr die Konkurrenz förmlich in Grund und Boden. Einzig der für den SSC Schattdorf in die Padalen tretende Biker Sascha Gisler vermochte den «Schaden» mit 28 Sekunden einigermassen zu begrenzen. Der VMC Bürglen mit Ivan Planzer lag beim ersten Wechsel bereits mit 1.04 Minuten im Hintertreffen, der SC Unterschächen 2 mit Kurt Gisler 1.27 Minuten und der KTV Illgau 1 mit René Achermann 1.55 Minuten. Eine derart starke Zäsur hatte es im ersten Part wohl noch nie gegeben.
Auch der durch die vielen Rhythmuswechsel knallharte Berglauf Spiringen-Kipfen (3,7 Kilometer / 328 Meter Höhendifferenz) verlief ganz nach dem Geschmack des VMC Silenen. Manfred Jauch baute die Führung für die Leadercrew dank zweitbester Abschnittszeit um weitere 20 Sekunden gegenüber dem SSC-Schattdorf-«Kraxler» Stefan Gisler auf nunmehr scheinbar komfortable 48 Sekunden aus. Die Vorentscheidung schien gefallen, zumal die zweite Streckenhälfte der Stafette hauptsächlich talwärts führt. Ungefährdet an 3. Stelle mit 1.16 Minuten Rückstand lag auf dem Kulminationspunkt der KTV Illgau. Dessen überragende Bestzeit realisierender Bergläufer Hannes Bürgler machte auf Kosten des VMC Bürglen und des SC Urnerboden 2 zwei Positionen gut.
Umsturz im TallaufIm durch den glitschigen Untergrund sehr gefährlich gewordenen Tallauf hinunter nach Witterschwanden (3,4 Kilometer / 440 Meter Höhenunterschied) wurden die Karten - wie schon so oft -nochmals neu gemischt. Karl Herger brachte für den SSC Schattdorf das Kunststück fertig, den 48-Sekunden-Rückstand auf VMC-Silenen-Akteur Heinz Wicki in einen 22-Sekunden-Vorsprung umzuwandeln. Das Rennen war nun wieder völlig offen. Selbst der drittplatzierte KTV Illgau konnte mit seinen 40 Sekunden Verspätung auf den «Schattdorfer Express» bezüglich Sieg noch nicht ganz abgeschrieben werden. Klar war zu diesem Zeitpunkt einzig, dass die Podestplätze vergeben waren, nur nicht in welcher Reihenfolge. Mit Abstand schnellste Abschnittszeit im Tallauf erzielte übrigens der Einheimische Sepp Herger. Durch diese Parforceleistung brachte er den VMC Spiringen um zwei Ränge auf die 4. Zwischenposition nach vorne.
Walter Ehrler verblüffteDie trotz miesen Wetters recht zahlreich aufmarschierten Zaungäste fragten sich nun, ob es dem bereits 50-jährigen SSC-Schattdorf-«Oldie» Walter Ehrler gelänge, auf der kupierten, rund 2,5 Kilometer langen Schlussstrecke zum Holzboden seinen um nicht weniger als 30 Jahre jüngeren Konkurrenten Hans Furger, VMC Silenen, in Schach zu halten. Das Generationenduell ging schliesslich ganz klar zu Gunsten des Routiniers aus. Walter Ehrler verteidigte nicht nur den knappen Vorsprung, sondern baute diesen sogar noch um weitere 17 Sekunden auf komfortable 39 Sekunden aus. Diese Leistung ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der Schattdorfer sich seit einigen Jahren auf lange Bikerennen spezialisiert hat und nur noch sporadisch die Laufschuhe hervorkramt. In diesem Jahr möchte er unter anderem das Bike-Masters in Küblis und den Klassiker Verbier-Grimentz bestreiten. Mit Colombo Tramonti sorgte auf dem Schlusspart ein weiterer Routinier für Furore. Der 48-Seedorfer sicherte mit einer starken Leistung dem SC Urnerboden den 4. Platz. Die Schlussläufer des zweitplatzierten VMC Silenen und des drittrangierten KTV Illgau konnte er jedoch nicht mehr gefährden, zu gross war das zeitliche Handicap. Der VMC Spiringen beendete die Stafette im guten 5. Rang, unmittelbar vor dem Überraschungsteam mit dem Fantasienamen «Süffed üs». Für die beste Abschnittszeit war übrigens Toni Gisler von der «Pläuschler»-Equipe «z'Sanitäteneiers» besorgt, auch dies eine Überraschung.
Doppelsieg für die SC-Unterschächen-DamenBei den Damen entschied der SC Unterschächen 1 mit Radfahrerin Doris Trachsel, Bergläuferin Bernadette Arnold, Talläuferin Valeria Kempf und Schlussläuferin Doris Herger das vereinsinterne Duell gegen die zweite Equipe mit Margrith Kempf, Ruth Schuler, Heidi Gisler und Marianne Kempf klar für sich. Die Siegerinnencrew übernahm gleich vom Start weg das Kommando und gab dieses nie mehr ab. Sowohl der UHC KTV Altdorf als auch der vom Verletzungspech geplagte TV Seedorf vermochten nie in den Kampf um den Sieg einzugreifen.
Die zum zweiten Mal ausgetragene und von 21 Equipen bestrittene Schülerstafette endete mit einem überlegenen Erfolg der von Mike Gisler gecoachten Jugendmannschaft des SC Haldi. Michi Gisler brachte die Haldibergler bereits im Sackhüpfen deutlich in Front. In der Folge bauten Tobias Gisler und Simon Hodler die Führung mit weiteren Abschnittsbestzeiten kontinuierlich aus. Die Kategorie B (Jahrgänge 1989-1991) wurde vom Team von J+S Seedorf mit Patrick Bauhofer, Patrick Greimel und Felix Kempf gemeisert, und bei den Jüngsten (1992 und jünger) setzten sich die aus Mathias Fischlin, Oliver und Florian Achermann zusammengesetzten «Flitzer 2002» souverän durch.
Urs Hanhart