Leutschachhütte wird grösser und bequemer

Das frei stehende Plumpsklo und die provisorischen Duschen gehören auch auf der Leutschachhütte der Vergangenheit an. Zurzeit wird an der SAC-Hütte intensiv gearbeitet.
30.07.2009
Da die Leutschachhütte (2208 Meter über Meer) zunehmend auch von Familien besucht wird, sollten die sanitären Anlagen dringend verbessert werden. Gefordert waren auch grössere Räumlichkeiten, um die immer vielfältigeren Arbeiten des Hüttenwarts bewältigen zu können. Um diese zusätzlichen Ansprüche erfüllen zu können, haben sich die Verantwortlichen der SAC-Sektion Zimmerberg für einen Anbau im nordwestlichen Bereich der Hütte entschieden. Im Erdgeschoss dieses Anbaus finden die Gäste neu die Sanitäranlagen. In den zwei darüber liegenden Geschossen sind zusätzliche Räumlichkeiten für den Hüttenwart. Der Kostenvoranschlag umfasst 330000 Franken. Davon sollten 150000 aus Spenden und Sponsoring zusammenkommen. Zurzeit zeigt das Spendenbarometer den erfreulichen Stand von 203576 Franken. Ziel des auf den Hüttenbau spezialisierten Architekten Peter Büchel war es, den Charakter der Hütte zu erhalten und gleichzeitig alle geforderten Funktionen zu erfüllen.

Start mit Fronarbeitswochenende

Rund 25 Erwachsene der Sektion und drei Kinder beteiligten sich vom 12. bis 14. Juni an einem freiwilligen Fronarbeitswochenende, bei dem die wichtigsten Vorbereitungen zum Umbau geleistet wurden. Seit dem 17. Juni sind die Aushub-, Beton- und Sprengarbeiten abgeschlossen. Sämtliche vorfabrizierten Bauelemente wurden per Helikopter zur Hütte geflogen. Hauptproblem für einen Bau auf dieser Höhe sei immer das Wetter, meinte Hüttenwart Adi Gnos. So müsse beispielsweise bei Wind die Traglast verringert werden, was die Kosten verteure. Während die Hüttenversorgung nach wie vor ab Gurtnellen zu Fuss oder mit der Transportseilbahn erfolgt, wurden sämtliche Baumaterialien per Heli transportiert. Frischprodukte bringen Gäste oder Verwandte zu Fuss auf die Hütte.

Aussenhaut aus Blech

Am 22. Juni stand der ganze Anbau mit den eingebauten isolierten Fenstern bereits da. Die vier Arbeiter der Holzbaufirma von Arx in Amsteg waren an den Aussenfassaden beschäftigt. Anstelle der vorgesehenen Lärchenverschalung wird Blech angeschlagen, was der Hüttenwart mit dem höheren Schutz vor der Witterung begründet.
Die Bauarbeiten laufen nach Plan, und wenn das Wetter mitspielt, hoffen die Verantwortlichen, den Umbau noch in diesem Herbst abschliessen zu können. Doch zurzeit wird noch kräftig gearbeitet. Während der Woche bleiben die Arbeiter auf der Hütte und arbeiten je nach Wetter über die gewohnte Feierabendzeit hinaus. «Da wird es schon mal später am Abend», so Adi Gnos, «dafür gönnen wir uns bei Hudelwetter am Morgen ein kleines Ausschlafen.»

Grosse Abhängigkeit vom Wetter

Ganz allgemein gilt das Wetter auf einer Hütte als grösster Spielverderber. Es hat nicht nur Einfluss auf die Arbeiten, sondern auch auf die vielen Wanderer und Familien, die den Hüttenplausch suchen. Bereits dreimal lag in dieser Saison um die Leutschachhütte Neuschnee. Trotzdem können Claudia und Adi Gnos-Zurfluh den SAC-Mitgliedern für die Vorarbeiten sowie den Bauarbeitern, die bei teilweise ungünstigen Bedingungen arbeiten müssen, ein grosses Lob aussprechen. Das Hüttenpaar freut sich auf die verbesserten Bedingungen für die Gäste, die künftig für den Toilettengang das Haus nicht mehr verlassen müssen. Sie freuen sich aber auch für sich. «Etwas weniger Dreck im Haus», meinte Claudia Gnos bei der Verabschiedung.

Robi Kuster


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