, Reinach, und Daniel Suter, Baar. Ansonsten ist der Stamm um Teamleader Ivan Planzer unverändert geblieben. Am Freitag, 2. April, wurde die neu formierte Equipe in Schattdorf vorgestellt. Moderiert wurde der Anlass vom bekannten Radio- und Fernsehmann Kurt Zurfluh.
Für Teamchef Beat Gisler, der zusammen mit Pouletburg Attinghausen durch sein in Schattdorf beheimatetes Motorrad- und Fahrradgeschäft das Hauptsponsoring innehat, ist das Jahr 2004 ein ganz besonderes, nimmt er doch mit seiner Mannschaft bereits die zehnte Saison in Angriff. Seine Zielsetzung ist klar: «Wir möchten an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Ich bin überzeugt, dass mein Team das Potenzial dazu hat.» Zumindest punkto Finanzen sieht es sogar besser aus als im Vorjahr. Das Budget konnte leicht auf nunmehr 150 000 Franken erhöht werden. Nebst den beiden Hauptgeldgebern wird das Team von folgenden Firmen finanziell oder mit Material unterstützt: Alpina (Helme und Brillen), Batigroup, Dry (Funktionsunterwäsche), ECR (Sportverpflegung), GT, K2 und Scott (Mountainbikes) sowie Radio Central und Michelin (Reifen).
Nur noch eine DameNicht leicht zu verkraften sein wird der Wegzug von Nadia Walker. Die Silenerin, die im vergangenen Jahr nicht nur national, sondern auch international für Furore sorgte, tritt heuer für das finanzstärkere Athleticum-Team in die Pedalen. Einzig verbliebene Dame in der Gisler-Crew ist Corinne Scheiber. Ihre Spezialität sind extrem harte und lange Prüfungen. Folgerichtig möchte sie sich denn auch weiterhin in erster Linie auf Langstreckenrennen vom Kaliber eines Swiss Bike Masters in Küblis oder des Klassikers Verbier-Grimentz konzentrieren. Die 30-jährige Pflegefachfrau bevorzugt möglichst nasses und kaltes Wetter. Hitzeschlachten hingegen behagen ihr überhaupt nicht. Eine Wiederholung des letztjährigen Jahrhundertsommers wäre - zumindest aus sportlicher Sicht - gar nicht nach ihrem Geschmack.
Drei NeueNeu vom Team Gisler/Pouletburg verpflichtet worden ist der Göschener Stefan Walker. Der 19-jährige Automatiker gibt in dieser Saison bei den Amateuren seinen Einstand. Seine Stärke sind Rennen, in denen es von möglichst knackigen Anstiegen wimmelt. Lange Prüfungen sind aufgrund seines jugendlichen Alters (noch) nicht sein Ding. Ebenfalls neu zum Team gestossen sind der 19-jährige Reinacher Fabio Vesco und der 21-jährige Baarer Daniel Suter. Letzterer befindet sich bereits in ausgezeichneter Frühform, konnte er doch kürzlich in Wittnau bereits seinen ersten Saisonsieg feiern.
Grosse Stücke hält Beat Gisler auf Teambenjamin Martin Fanger, und dies aus gutem Grund, hat der 16-jährige Alpnacher doch in der vergangenen Saison gleich eine ganze Reihe an Kategoriensiegen bei den Junioren eingeheimst. Martin Fangers erklärtes Ziel ist der Gesamtsieg im Swisspower Cup. Zudem möchte er an den nationalen Titelkämpfen ein ernsthaftes Wort um die Medaillenvergabe mitreden.
Auch bei den Herren gibt es mit Patrik Fleury einen prominenten Abgang zu verzeichnen. Der Krienser, der sich zuletzt recht erfolgreich auf Langstreckenrennen konzentriert hatte, musste seine Karriere wegen einer schweren Verletzung, die er sich im letzten Jahr im Rahmen eines Rennens zugezogen hatte, vorzeitig beenden.
Teamleader mit ambitionierten ZielenZum eigentlichen Teamleader hat sich in den vergangenen zwei Jahren Ivan Planzer gemausert. Damit gibt sich der ehrgeizige Bürgler aber längst noch nicht zufrieden. Auf die neue Saison hat er sich denn auch sehr gewissenhaft mit Trainingspensen von bis zu 30 Stunden in der Woche vorbereitet. Im Winter nutzte er regelmässig das nahe Tessin für ausgiebige Ausfahrten mit dem Rennrad, häufig in Begleitung von Radprofi Kurt Beschart. Kürzlich weilte Ivan Planzer zusammen mit einigen Teamkollegen für eine Woche in der Toskana, um in der vermeintlichen Wärme Kilometer zu schruppen - vermeintlich deshalb, weil es anstatt Sonne viel Regen und Schnee gab. «Killy», wie Ivan Planzer von seinen Freunden gerufen wird, möchte in diesem Jahr vor allem in den Rennen des jeweils international sehr stark besetzen Swisspower-Cup gut abschneiden. Tagesplatzierungen in den Top 15 und eine Rangierung in den Top 20 des Gesamtklassements hat er sich zum Ziel gesetzt. Sein erstes wichtiges Rennen wird er am 18. April in Buchs bestreiten. Ausserdem plant der Teilzeit-Hauswart, der sich seine Arbeitszeit dank eines verständnisvollen Arbeitgebers selber einteilen kann, Starts bei allen vier europäischen Weltcuprennen, St. Wendel (Deutschland), Houffalize (Belgien), Madrid (Spanien) und Livigno (Italien).
Flurin Riedi nun als HalbprofiÄhnlich ambitioniert wie «Killy» steigt Flurin Riedi in die neue Saison. Im vergangenen Jahr hat der drahtige Bürgler seine Ausbildung zum Elektromonteur erfolgreich abgeschlossen. Nun freut sich der begnadete Bergfahrer auf seine erste Saison als Halbprofi. «Schwächen sind dazu da, um sie auszumerzen», meinte Flurin Riedi im Gespräch mit Kurt Zurfluh. Woran er noch arbeiten muss, wollte er indes nicht verraten. Auch von Hanspeter Gisler war diesbezüglich nichts herauszubekommen. Der 22-Jährige ist ein richtiger Draufgänger, liebt er doch ganz besonders die rasanten Abfahrten. Punkto Trainingsgestaltung hat der Bürgler, der in einem 70-Prozent-Pensum als Elektromonteur arbeitet, in der kalten Jahreszeit auf Vielseitigkeit gesetzt. Nebst den obligaten Radausfahrten standen bei ihm Schneeschuhlaufen und Langlauf auf dem Programm.
In der Teamhierarchie ganz weit oben anzusiedeln ist zweifellos auch der Oberwalliser Ivan Schalbetter. Seit dem vergangenen Jahr trägt der 23-jährige Schreiner aus Grengiols die Gisler-Pouletburg-Farben. Sein bevorzugtes Gelände sind bergige Strecken wie in Arosa, wo er 2003 im Rahmen des Swiss-Cups den sensationellen 2. Platz herausfuhr. Ähnliche Exploits sind dem Blondschopf auch in dieser Saison zuzutrauen.
Drei RoutiniersIn Bezug auf die Routine kann Kurt Gisler keiner das Wasser reichen. Der 30-jährige Altdorfer nimmt bereits seine siebte Saison als Mitglied des Teams Gisler/Pouletburg in Angriff. Durch den Wechsel von der Elite in die Masters-Kategorie hat der Fahrrad- und Motorradmechaniker eine neue Motivation gefunden. Sein erklärtes Saisonziel ist eine Medaille an den Schweizermeisterschaften. Ebenfalls zu den Routiniers zu zählen sind der Zuger Roland Abächerli und der Schattdorfer Lukas Baumann. Erstgenannter hat zuletzt intensiv an der Verbesserung seiner läuferischen Fähigkeiten gearbeitet. Davon erhofft er sich, auch bei Schlammschlachten mit den Besten mithalten zu können. Lukas Baumann wird heuer in der Fun-Kategorie der Herren antreten. Dem 29-jährigen Metallbauschlosser behagen nach eigenen Angaben vor allem Kurse, welche technisch anspruchsvolle Abfahrten beinhalten.
Unterstützung für Gigathlet Stefan GislerStefan Gisler wird Anfang Juli als Einzelathlet den Gigathlon bestreiten. Bei diesem zweitägigen Wettkampf ist eine Totaldistanz von nicht weniger als 410 Kilometern zu bewältigen, zusätzlich gespickt mit 7 500 Höhenmetern. Jeder Tagesabschnitt beinhaltet Teilstrecken in fünf völlig unterschiedlichen Sportarten (Schwimmen, Biken, Radfahren, Laufen und Inlineskaten). Dieser Mammut-Ausdauerwettkampf ist nicht nur materialtechnisch, sondern auch vom Betreuerstab her mit einem gewaltigen Aufwand verbunden. Dank der Unterstützung durch das Team Gisler/Pouletburg kann sich Stefan Gisler ganz darauf konzentrieren, seine Zielsetzung, den Gigathlon innerhalb der Zeitlimite zu beenden, in die Tat umzusetzen. Punkto Vorbereitung befindet sich der 40-jährige Modellathlet auf Kurs. Einzig das Skaten mit Inlines ist für ihn noch Neuland. Als amtierender Urnermeister im Langlauf dürfte der Erstfelder mit dem Erlernen der Technik allerdings keine grosse Mühe bekunden. Die Bewegungsabläufe in diesen beiden Sportarten sind nämlich nahezu identisch, zumindest was die Beinarbeit anbelangt.
Urs Hanhart