n Kurt Müller, kann die Organisation auf ihre erfolgreiche Tätigkeit zurückschauen. Anlässlich der GV vom Donnerstag, 6. Mai, musste vom Präsidenten, der die Spitex-Geschicke 20 Jahre lang erfolgreich leitete, Abschied genommen werden. Als Nachfolger wurde Anton Brücker gewählt.Der Präsident der Spitex Uri, Kurt Müller, konnte es kaum fassen, dass er vor so vielen Besucherinnen und Besuchern seine letzte GV leiten durfte. Er erachte es als wunderbaren Vertrauensbeweis und freue sich über die Anwesenheit von Landesstatthalter Markus Stadler, François Huber (Sozialversicherungen Bern) sowie der Vertretungen der Gemeinden, Pflegeheime, Hilfswerke, Ärzte, von Samaritern und den Spitex-Verbänden aus Schwyz, Luzern und Obwalden. In seinem Jahresbericht wies er auf die Neuregelung der Pflegefinanzierung hin. Das neue Modell müsse sehr gut durchdacht werden. Künftig sind die Kantone für die Finanzierung der Spitex zuständig. Mit der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen könne die Spitex aber damit leben, meinte Kurt Müller. Etwas mehr Mühe macht ihm die Weigerung einiger Krankenkassen, die psychiatrische und psychogeriatrische Pflege zu bezahlen. Ein einheitliches Bedarfsabklärungssystem soll aber den Pflegebedarf nach einheitlichen Kriterien ermitteln und damit Transparenz und eine bessere Qualitätskontrolle ermöglichen. Das System soll 2006 eingeführt werden.
Eigene Berufs- und Weiterbildung Das Berufsbildungsgesetz verlangt auch neue Strukturen für die Spitex. Sie ist in Zukunft selber zuständig für den Berufsnachwuchs. Die Zentralschweizerische Interessengemeinschaft Gesundheitsberufe (Zigg) übernimmt die Verantwortung für Kurse, die berufliche Grundausbildung, die höhere Berufs- und Weiterbildung. Die Verhandlungen mit der Santésuisse sind in der Endphase. Man hoffe auf ein gutes Ergebnis. Zu den Strukturänderungen gehörte auch der Standortwechsel von der Herrengasse an die Dätwylerstrasse, wo man mit der Pro Senectute und Pro Infirmis eine Bürogemeinschaft hat. Seit Januar ist auch die Mütter- und Väterberatung in die Spitex integriert.
Es läuft wie am Schnürchen Dem guten Einvernehmen mit diesen Organisationen und der kompetenten Geschäftsleitung durch Peter Perren und seinem Stellvertreter, Elmar Reinhardt, sowie der grossen Arbeit von Einsatzleiterin Rosmarie Renner und den Sekretärinnen Sandra Berther und Ruth Kempf sei es zu verdanken, dass die Spitex wie am Schnürchen laufe, meinte der Präsident. Dass es so ist, zeigte auch eine Untersuchung des Bundesamtes für Sozialversicherungen bei 740 Spitex-Sektionen, bei der Uri sehr gut abschnitt.
Reingewinn von 126`150 Franken Bei einem Ertrag von 3`329`602 und einem Aufwand von 3`203`452 Franken schliesst die Rechnung mit dem Reingewinn von 126`150 Franken ab. Zwar war der Aufwand um 9 Prozent und der Ertrag nur um 1,5 Prozent höher als im Vorjahr, was auf die Zügelaktion und die damit verbundenen Neuanschaffungen zurückzuführen war. Der Gewinn fliesst zur Reservebildung in das Vereinsvermögen, das für die Spitex enorm wichtig ist, da sich der Bund in den nächsten Jahren aus der Beitragspflicht zurückziehen wird. Auch die Spenden gingen leicht zurück. Geschäftsleiter Peter Perren hofft aber, dass diese bei verbesserter Wirtschaftslage wieder zunehmen werden. Mit dem neuen Finanzausgleich wird etwas mehr Geld in die Staatskasse fliessen, doch muss der Kanton auch Aufgaben wahrnehmen, die bis anhin Sache des Bundes waren. Das Geld kommt nicht zweckgebunden zum Kanton, sondern die Regierung muss die Gelder gerecht verteilen. Spitex Uri hat diesbezüglich bereits früh ihre Forderungen beim Kanton deponiert und hofft, dass die Beiträge auch in Zukunft sichergestellt werden, um die Aufgaben in der Dienstleistung und in der Ausbildung von Fachkräften zu gewährleisten.
Anton Brücker ist neuer Präsident Für den abtretenden Kurt Müller wurde Anton Brücker als neuer Präsident der Spitex Uri gewählt. Seine Stelle als Vizepräsident übernimmt Markus Zurfluh. Da auch Annie Duinmayer nach zehn Jahren zurückgetreten ist, kamen neu Helen Simmen für das Oberland und Felix Muheim für das Unterland in den Vorstand. Annie Duinmayer erhielt als Dank die Ehrenmitgliedschaft. Die übrigen Mitglieder wurden bestätigt: Silvia Huber, Margrit Imhof, Lisbeth Liniger und Verena Reinhard. Auch die Gemeindevertretungen mit Marianne Amherd, Andermatt, Emilie Loretz, Silenen, Stefan Planzer, Altdorf, und Margrit Walker, Flüelen, stellten sich der Wiederwahl. Für den verstorbenen Revisor Josef Dubacher wurde Reinhard Wyrsch aus Wassen gewählt. Mit der neuen Crew und einem Stab von 89 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wird die Spitex ins neue Geschäftsjahr starten.
Das ED-UR-Quartett erfreute mit seinen hochstehenden Darbietungen nicht nur die Spitex-Mitglieder, sondern wohl in besonderem Masse auch den Musik begeisterten Kurt Müller. Die Vertreterin der Sozialversicherungen, François Huber, und Regierungsrat Markus Stadler würdigten die Leistungen des scheidenden Präsidenten. Auch sie fanden nur lobende Worte und gratulierten Kurt Müller zu seinem Werk.
«Erster Geiger» im Orchester tritt ab In der Würdigung des abtretenden Präsidenten wurde die Spitex mit einem Orchester verglichen, das zwar hervorragend zusammenspiele, aber leider jetzt den ersten Geiger verliere. Kurt Müller war der Mann der ersten Stunde, kam 1983 in den Vorstand des Krankenpflegevereins, wurde 1985 dessen Präsident und hat diese Organisation seit der Neugründung im Jahre 1990 geleitet. Kein anderer ist ein profunderer Kenner der Spitex Uri als Kurt Müller, der nun sein enormes Wissen im Buch «Die Geschichte der Spitex Uri» veröffentlicht und damit für jedermann zugänglich macht. Bei der Vernissage im Anschluss an die Versammlung würdigte Kurt Zurfluh seine grossen Verdienste für die Spitex Uri. Das Buch besticht durch die klare Gliederung, die schöne Aufmachung mit Fotos von Kurt Baumann und nicht zuletzt durch die minutiöse Kleinarbeit des Verfassers, Kurt Müller. Wer sich über die Geschichte der Spitex informieren möchte, findet in dieser umfassenden Chronik viele wertvolle Hinweise und Erklärungen. Für seine grosse Arbeit und den unermüdlichen Einsatz im Dienste der Spitex Uri wurde Kurt Müller von den Mitgliedern mit langanhaltendem Applaus zum Ehrenpräsidenten gekürt.
Robi Kuster