Im Vorfeld des letzten Meisterschaftsspieles am Sonntagabend, 21. Dezember, in der Feldli-Halle war zur Kenntnis genommen worden, dass der bisherige Leader Meilen gegen den Ranglistendritten UHC Luzern knapp verloren hatte. Somit musste für die Urner ein Zählergewinn aufs Tapet, um sich den Meistertitel zu sichern. Die Sache liess sich für die Platzherren ausgesprochen gut an. Doch weder das 3:0 noch die 7:4-Führung reichten letztlich zum Sieg. Immerhin hatten die Urner aufgrund des 7:7, feststehend nach der regulären Spielzeit, 1 Zähler im Trockenen. Die Hoffnung auf einen weiteren Punkt zerstörten jedoch die Zürcher: In der Overtime schossen sie das achte Tor. Und dies kurz bevor die Gastgeber eine Unterzahlphase - Marc Gisler hatte sich eine 2-Minuten-Strafe eingehandelt - überstanden hatten.
Ein Auftakt nach MassEinen Lattenschuss der Gäste nahmen sich die Urner als Warnschuss zu Herzen. Sie reagierten prompt, obwohl dem die Spielleiter gegen Captain Chrigi Herger eine 10-Minuten-Disziplinarstrafe verhängten, weil er angeblich das GC-Tor absichtlich umgerannt hatte. Remo Imholz wusste darauf die entsprechende Antwort. Auf Pass von Sandro Gisler war er für das 1:0 besorgt. André Gisler (Zuspiel: Benjamin Meens) doppelte in der 16. Minute nach. Obwohl Urs Tresch nach einem Zusammenprall mit der Spielfeldbande verletzt vom Feld geführt werden musste, liessen sich die Floorballer nicht beirren - sie belagerten das GC-Tor weiterhin. Michi Kempf erzielte mit einer blitzschnellen Reaktion das 3:0. Bereits 30 Sekunden später war GC für das erste Tor besorgt. Die Seiten wurden beim 3:1 gewechselt.
Turbulentes MitteldrittelMichi Kempf verpasste kurz nach Wiederaufnahme der Partie das gegnerische Tor um Haaresbreite. Die Zürcher holten sich den Ball, lancierten einen Gegenstoss und erzielten den Anschlusstreffer. In der 24. Minute war das 4:2 durch Sandro Gisler Tatsache geworden. Doch dann entwickelte GC einen starken Druck und bestrafte einige Unkonzentriertheiten der Platzherren. Innerhalb weniger Minuten glichen sie zum 4:4 aus. Roger Mathys (Sandro Gisler) war es zu verdanken, dass die Floorballer doch noch mit einem 5:4-Vorsprung ins letzte Drittel starten konnten.
Trotz Drei-Tore-Vorsprung eine NiederlageEs sah vorerst nicht danach aus, dass die Limmatstädter wieder zu den Innerschweizern aufschliessen könnten. Nach einer 2-Minuten-Strafe gegen Zürich gelang Simon Stadler das 6:4. Als dann Thomas Kempf in der 46. Minute zum 7:4 einschoss, schien das Glück der Floorballer in greifbarer Nähe. Doch ungenaue Deckungsarbeit kostete zwei Gegentore. Knapp 4 Minuten vor dem Abpfiff bewerkstelligten die Gäste gar den Gleichstand (7:7). Eine ausgezeichnete Leistung des Torstehers Christian Gisler vereitelte vorerst Schlimmeres. Doch in der Overtime erzielte GC das 8:7, holte sich somit 2 Punkte und überliess den Urnern nur 1 Zähler. «Unser Team glaubte nach dem 7:4, den Sieg definitiv zu haben. Es spielte zu ungeduldig, die Deckung wirkte immer unaufmerksamer. So liessen wir uns noch die Butter vom Brot nehmen», bilanzierte Trainer Andreas Aschwanden. Captain Chrigi Herger befand: «Wohl eines unserer schwächeren Spiele. Aber immerhin sind wir mit dem gewonnenen Punkt knapp vor Meilen Wintermeister geworden.»
Bereits am 3. Januar steht in der siebtletzten Meisterschaftsrunde die Auswärtspartie gegen den UHC Tuggen-Reichenburg an.
Ruedi Ammann