Uri - eine starke Sache

Das «Urner Wochenblatt» beobachtet seit 1876 die Entwicklung der Bevölkerung und des Lebensraumes Uri, berichtet und kommentiert, befragt und fördert die Meinungsbildung. 2001 ist demnach für uns Zeitungsmacherinnen und Zeitungsmacher ein ganz besonderes Jahr: Das «Urner Wochenblatt» feiert ...
05.01.2001
seinen 125. Geburtstag. In den Mittelpunkt des Jubiläums stellen wir aber nicht die langjährige erfolgreiche Geschichte einer Lokalzeitung, sondern den Kanton Uri, denn Uri ist als Kultur- und Lebensraum eine starke Sache, akzentuiert durch das «Urner Wochenblatt mit zwei besonderen Aktivitäten, einer Kulturaktion und dem Magazin «pfyyl», das am 13. Januar erstmals als Beilage der Zeitung erscheinen wird.

«Länger als die meisten anderen Kantone musste Uri auf eine eigene Zeitung warten», scheibt Dr. Christoph Zurfluh in seinem Buch über das Urner Pressewesen und seine Bedeutung für die Ur-ner Politik von der Helvetik bis zum Ersten Weltkrieg. Anfangs 1838 erschien das «Wochenblatt von Uri», das 1848 aus dem Blätterwald veschwand. Für etwa ein Jahr war dann der «Alpen-Bote von Uri» zu lesen. Nach 27 Jahren Abstinenz erhielt Uri 1876 wieder eine Zeitung, das «Urner Wochenblatt». «So beginnt also im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts die Geschichte der (...) einflussreichsten und grössten Urner Zeitung», schreibt Christoph Zurfluh. Herausgeberin war vorerst eine Aktiengesellschaft. 1892 wurde die Aktiengesellschaft in eine Genossenschaft umgewandelt, die bis heute Bestand hat.

Seit 1880 mit der Gisler Druck

Während den ersten Jahren ist das «Urner Wochenblatt» bei J. J. Högger in Altdorf gedruckt worden. 1880 übernahmen die Gebrüder Gisler den Druck und die Spedition des «Urner Wochenblattes». Und bis heute erscheint das «Urner Wochenblatt» beim Verlag Gisler Druck in Altdorf. Das Jubiläum des «Urner Wochenlattes» ist also auch die besondere Geschichte und der einmalige Erfolg einer über 120-jährigen Zusammenarbeit zweier Unternehmungen, einer Genossenschaft und eines Urner Gewerbebetriebes.

Mittlerweile hat das «Urner Wochenblatt» eine Auflage von beinahe 12`000 Exemplaren erreicht. Das «Urner Wochenblatt» gehört nach 125 Jahren des Bestehens schon fast so stark zu Uri wie der Stier im Kantonswappen.

Internet und Lokalradio

Vor Jahren hatte die Genossenschaft Urner Wochenblatt auch auf die neuen Gegebenheiten in der elektronischen Medienlandschaft reagiert und ist zusammen mit der Gisler Druck AG im Bereich Lokalradio aktiv geworden. Als Hauptaktionärin am Urner Aktienkapital ist die IG Urner Wochenblatt/Gisler Druck am Radio Central beteiligt und im Verwaltungsrat vertreten. Und das «Urner Wochenblatt» kann seit einigen Jahren ausschnittweise im Internet gelesen werden (www.urnerwochenblatt.ch).

Forumszeitung

Das «Urner Wochenblatt» steht heute als Forumszeitung allen Kreisen der Bevölkerung offen. Zeitung ist Beschreibung des Lebens, ein Spiegel der Gesellschaft, ein Dokument. Ob Kultur oder Sport, Wirtschaft oder Politik, Zeitung ist die Geschichte der alltäglichen Veränderung, um die Zeit neu zu beurteilen. So versteht sich, dass das «Urner Wochenblatt» zum 125-Jahr-Jubiläum nicht seine Geschichte an sich in den Mittelpunkt stellt, sondern Uri als eine starke Sache!

In unserer Zeit der raschen Informationsvermittlung, der zuweilen kurzen Reflexion und einer beinahe unersättlichen Sensationslust, in unserer Zeit wachsender Auslieferung vereinnahmender Prozesse, in unserer Zeit, in der alles rast und wenig ruht, machen wir es uns umso stärker zur Aufgabe, durch vertiefte Berichterstattung, intensive Gesprächsformen und ein breites Meinungsbildungsspektrum, aber auch durch Kommentierungen, Unterhaltung und Kulturförderung im ruhigeren Rhythmus einen massgeblichen Teil zur allgemeinen Verständigung im öffentlichen Interesse zu leisten. Wir verstehen das «Urner Wochenblatt» auch als ordnende, gewichtende und zusammenführende Kraft unseres Lebensraumes.

Zwei besondere Jubiläumsaktivitäten

Genossenschaft und Verlag feiern 2001 das 125-Jahr-Jubiläum des «Urner Wochenblattes» mit zwei besonderen Aktivitäten, einer Kulturaktion und einer publizistischen Herausforderung zu den Veränderungen in der Medienlandschaft Uri und Zentralschweiz. Neu erscheint vom Januar bis Juni und vom September bis Dezember monatlich zweimal das UW-Magazin «pfyyl». Für das «Urner Wochenblatt» steht das Jubiläumsjahr unter dem Motto «Uri eine starke Sache», ausgedrückt durch das Kulturengagement nach dem Konzept von Tino Steinemann und Fotografien von F. X. Brun.

Kulturaktion mit «Uristier»

Das «Urner Wochenblatt» ist für Tino Steinemann eine Zeitung, die zu Uri gehört wie der Uristier ins Urner Wappen. In Erinnerung an die Fotografin Doris Querella, die vor Jahrzehnten Urnerinnen und Urner porträtierte, hat er zum 125-Jahr-Jubiläum unserer Zeitung eine künstlerische Aktion konzipiert, die als erneuertes Zeitdokument die Identität bekräftigt und als Botschaft im Kultur- und Lebensraum Uri steht. Und in der Person von F. X: Brun, einem gebürtigen Altdorfer, hat Tino Steinemann den idealen Fotografen gefunden, wie Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, in den kommenden zwölf Monaten selbst überzeugen können.

«Doris Querella hat gleichzeitig ein Stück Uri fotografiert, Urnerinnen und Urner. Sie hat damit ein Zeitdokument geschaffen. Was aber wichtiger ist: Sie hat dem Kanton uri eine Identität gegeben», betont Tino Steinemann. Und: «Es gibt auch heute Menschen, die mit Uri auf Du sind. Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, die sich mit Uri identifizieren können. F. X. Brun fotografiert in Memoriam an Doris Querella 125 Urnerinnen und Urner und stellt sie in den Mittelpunkt des Jubiläums einer Zeitung, die selbst viel zur Identifikation eines Lebensraumes beiträgt. Und als besonderen Ausdruck dieser Identität und der Stärke beschäftigen sich die 125 Urnerinnen und Urner mit dem Uristier. So entsteht wieder ein Dokument über den Kanton Uri. Das Urner Wochenblatt' unterstützt die Arbeit und verhilft ihr zur notwendigen Publizität.» Geplant ist später ein Ausstellung mit den Fotografien und die Herausgabe eines Buches.

Für uns Zeitungsmacherinnen und Zeitungsmacher ist Uri eine starke Sache, die wir 2001 mit neuem Schwung gestalten und beschreiben. Das «Urner Wochenblatt» wird im Jubiläumsjahr Neues wagen. Es freut sich mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, auf das neue Jahr und wünscht alles Gute. Der Uristier und Uri - eine starke Sache ist auch unsere Sache. Erwarten Sie mit uns das Neue im neuen Jahr! - Nicht zuletzt ist auch die 125-jährige Geschichte des «Urner Wochenblattes» und die über 120-jährige Zusammenarbeit mit dem Verlag Gisler Druck in Altdorf doch eine starke Sache ...



Erich Herger


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